Pferderasse des Monats: Andalusier
Herkunft & Zuchtgeschichte
Die Andalusier stammen vom Urtyp des portugiesischen Sorraia-Pferdes ab. Im 8. Jahrhundert eroberten die Mauren große Teile der iberischen Halbinsel. Die muslimisch besetzen Gebiete wurden mit dem arabischen Namen „Al-Andalus“ bezeichnet. Die Annahme, dass der „Andalusier“ aus dem heutigen Andalusien stammt ist somit falsch, da sich Al-Andalus über große Teile des heutigen Spaniens und über ganz Portugal erstreckte. Die Mauren brachten auch Berber und Arabische Vollblüter mit in das Land, mit denen die Rasse veredelt wurde.
In adeligen Kreisen und selbst zur Veredlung sehr beliebt, verbreiteten sich die Gene der Andalusier schnell in ganz Europa. Nachdem Kolumbus den Seeweg nach Amerika gefunden hatte, wurden die edlen Pferde auch auf dem „neuen Kontinent“ angesiedelt, wo sie in den weiten Steppen zum Teil verwilderten. Die amerikanischen Criollo-Pferde, aber auch die Appaloosas gehen auf die vor allem im 16. Jahrhundert nach Amerika exportierten Andalusier zurück.
Heute gibt es begriffliche Schwierigkeiten, wann ein Pferd als Andalusier zu bezeichnen ist. Die Bezeichnung als Pura Raza Española (PRE), anerkannte Rasse seit 1912, unterliegt heute sehr strengen Zuchtrichtlinien, Stutbuch und Körung sind Bedingung. Gewöhnlich werden alle spanischen Pferde, auch ohne entsprechende Zuchtpapiere, als Andalusier bezeichnet. Dennoch empfiehlt sich aufgrund der begrifflichen Verwechslungsgefahr im Zweifelsfall die Nachfrage.
Bei den Kartäuserpferden liegt die Sache einfacher. Sie sind eine Unterrasse der PREs, deren Name auf ihre Züchtung bei den Kartäusermönchen herrührt. Sie sind etwas kleiner als die PREs, entsprechen aber sonst optisch und charakterlich ihren Brüdern und Schwestern.
Exterieur
Andalusier sind muskulös, relativ kompakt, mittelgroß (je nach Züchtung 150 – 166) und haben relativ kleine, enge Hufe. Ihr hoch aufgesetzter, ebenfalls muskulöser Hals verbindet den stabilen Rumpf mit dem geraden oder leicht ovalen Kopf, häufig mit „Ramsnase“ (aufgewölbter Nasenpartie). Kurz- und Langhaar sind seidig, die lange Mähne schlägt oft Locken. Traditionell waren die Andalusier weiß, heute gibt es aber auch andersfarbige, eingetragene PREs. Nur Schecken sind nicht erwünscht, Füchse noch sehr selten.
Interieur
Andalusier sind ungemein gelehrig und arbeitswillig, weshalb sie sich vor allem für die Hohe Schule eignen. Außerdem sind sie ungemein clever, ihren Intellekt darf man keinesfalls unterschätzen. Die sensiblen Pferde entwickeln oft nur zu ihrem Besitzer bzw. Reiter einen sehr starken Bezug und sind gegenüber Fremden sehr vorsichtig und zurückhaltend, manchmal bei lauten, polternden Stimmen sogar schnell verängstigt. Als zuverlässige und ausdauernde Begleiter werden sie ihrem Bezugsmenschen lebenslang treu sein viel Hingebung einfordern.
Haltung
Es gibt kaum rassespezifische Besonderheiten, die man bei der Haltung beachten müsste. Ihre starken Gelenke sorgen für enorme Trittsicherheit, bei zu wenig Auslauf oder Training werden Andalusier gegebenenfalls übermütig, weshalb man sie stets ausreichend fordern sollte.
Eignung
Aufgrund ihrer Sensibilität und Cleverness sind sie vor allem für einen etwas erfahreneren Dressurreiter geeignet, der mit ruhiger, souveräner Hand beruhigend und fordernd auf das Pferd einwirken kann.
Pferderasse des Monats: Andalusier
Die Andalusier stammen vom Urtyp des portugiesischen Sorraia-Pferdes ab. Im 8. Jahrhundert eroberten die Mauren große Teile der iberischen Halbinsel. Die muslimisch besetzen Gebiete wurden mit dem arabischen Namen „Al-Andalus“ bezeichnet. Die Annahme, dass der „Andalusier“ aus dem heutigen Andalusien stammt ist somit falsch...
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