Pferdebandagen - mehr als nur ein modisches Accessoire
Pferdebandagen dienen wie andere Beinschützer dem Schutz der Pferdebeine. Sie gehören zur Grundausstattung im Reitsport und werden oft aus optischen Gründen getragen. Du kannst sie farblich deinem Outfit oder deiner Ausrüstung anpassen.
Bandagen können aber noch mehr: Sie unterstützen die Aufwärmphase deines Pferdes beim Training und eignen sich daher besonders gut zum Aufwärmen. Ältere Pferde profitieren von Bandagen, wenn sie aufgrund einer Verletzung oder ihres Alters längere Zeit stehen müssen. Bandagen helfen dann, ihre Muskeln und Bänder warm zu halten. Bei Verletzungen kannst du Bandagen verwenden, um eine Kompresse oder einen Verband an Ort und Stelle zu halten. Im Gegensatz zu Gamaschen bestehen Bandagen aus weichem Material. Daher werden Bandagen zum Schutz vor leichten Streifverletzungen verwendet, die sich dein Pferd selbst zufügen kann. Vor Verletzungen durch streifende Äste oder Hindernisse schützen sie nicht.
Bitte beachte: Bei falscher Anwendung können sie mehr schaden als nützen. Deshalb ist es ratsam, dass du dich vor der Anwendung von einem erfahrenen Trainer oder Tierarzt beraten zu lässt.
Was sind Stall- und Arbeitsbandagen?
Stallbandagen werden in der Regel während der Ruhephase des Pferdes im Stall angelegt, reduzieren Schwellungen und schützen vor Stoßverletzungen. Sie dienen aber nicht nur zum Schutz und Unterstützung während der Regeneration, sondern können auch bei verschiedenen Beschwerden hilfreich sein. Bei Pferden mit Gelenkproblemen oder Arthrose hilft die wärmende Wirkung der Bandagen, die Beine in der nasskalten Jahreszeit warm zu halten und so Gelenkschmerzen zu lindern. Stallbandagen beugen Verletzungen vor und werden auch häufig beim Transport von Pferden eingesetzt.
Wenn du dein Pferd während des Trainings schützen möchtest, sind Arbeitsbandagen eine gute Wahl. Diese elastischen und strapazierfähigen Bandagen schützen dein Pferd vor möglichen Verletzungen, die es sich beim Training selbst zufügt. Elastische Bandagen sind besonders praktisch, da sie leicht anzulegen und abzunehmen sind. Sie passen sich dem Bein des Pferdes gut an und sorgen so für eine optimale Druckverteilung.
Stall- und Arbeitsbandagen werden häufig in Kombination mit Bandagierunterlagen verwendet.
Bandagierunterlagen, auch Bandagenkissen oder Bandage Pads genannt, werden unter die eigentliche Bandage gelegt. Sie bestehen aus weichen, atmungsaktiven Materialien - meist Polyester - mit einer luftigen Schaumstofffüllung. Sie nehmen Feuchtigkeit schnell auf und eignen sich hervorragend zum Schutz des Pferdebeins während des Trainings oder im Stall. Bandagierunterlagen verteilen den Druck gleichmäßig auf das Bein und verhindern, dass die eigentliche Bandage zu eng am Bein deines Pferdes anliegt. Achte darauf, dass die Bandage faltenfrei angelegt wird.
Welche Arten gibt es?
- Fleecebandagen: Die meisten Bandagen bestehen aus Fleece, einem weichen Material. Die Beine deines Pferdes können durch Verletzungen oder Überanstrengung schnell anschwellen. Auch Entzündungen oder eine schlechte Durchblutung können zu Schwellungen führen. Das dehnbare Fleece passt sich diesen Veränderungen flexibel an. Zudem nimmt das atmungsaktive Material den Schweiß der Pferdebeine auf und minimiert so die Gefahr von Scheuerstellen. Ein weiterer Pluspunkt: Fleecebandagen sind pflegeleicht.
- Flexbandagen oder selbsthaftende Bandagen: Bei richtiger Anwendung sind selbstklebende Bandagen eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Beine des Pferdes zu stützen, ohne die Blutzirkulation zu beeinträchtigen. Sie sind sehr einfach anzulegen und haften auch an schwierigen Stellen wie dem Fesselgelenk sehr gut. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bandagen werden keine Klammern oder Schnallen benötigt, da sie sich selbsthaftend um das Bein des Pferdes legen. Sie werden häufig zur Fixierung von Verbänden bei Verletzungen eingesetzt.
- Wollbandagen: Wollbandagen bestehen meist aus einem Wollgemisch und sind besonders weich und atmungsaktiv. Sie können als Stall-, Transport- und Arbeitsbandagen verwendet werden.
- Polobandagen: Polobandagen bestehen wie Fleecebandagen aus Fleece und werden häufig im Training eingesetzt.
- Reflektierende Bandagen: Sicherheit geht vor - besonders im Dunkeln. Wenn du bei schlechten Lichtverhältnissen reitest, solltest du darauf achten, dass du und dein Pferd gut sichtbar sind. Eine Möglichkeit sind reflektierende Bandagen. Diese speziellen Bandagen haben einen reflektierenden Streifen, der das Licht zurückwirft und so für bessere Sichtbarkeit sorgt. Das ist nicht nur für dich als Reiter wichtig, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer, die dich und dein Pferd besser sehen können. Für Ausritte bei Dunkelheit oder Dämmerung empfehlen wir daher Bandagen mit Reflektionsband.
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